09.08.1886      Geboren in Kiel als 5. Kind des Korbmachermeisters Heinrich Ehmsen und seiner Frau Magdalene, geb. Eggers
 
1901–1906      Lehre als Dekorationsmaler in Kiel
 
1906–1909      Studium an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf, Akt- und Tierstudien, Holz- und Linolschnitte
 
1909                Beteiligung an der Ausführung der Innendekoration für die Ausstellung „Christliche Kunst“ im Kunstpalast in Düsseldorf
 
1910–1911      Anderthalbjähriger Studienaufenthalt in Paris, Académie Colarossi, lernt u. a. Carl Hofer kennen und zahlreiche französische Künstler
 
1911–1912      Militärpflichtjahr in München
 
1913                Aufenthalt in Karlsbad, Karikaturen über das Kurleben, wohnt in München, Kontakte mit Künstlern des „Blauen Reiter“ u. a. Erste Einzelausstellung im Städtischen Museum Essen
 
1914–1918      Soldat in Frankreich und Rumänien, Skizzen bei Verdun
 
1914                Beteiligt in der Gruppe „Rheinische Expressionisten“ in der Ausstellung Flechtheim in Düsseldorf
 
1915                Schreibt Feldpostbriefe in den „Kieler Nachrichten“ über die „Todeshöhen von Combres“. Eheschließung mit der Malerin Hermine Schneid
 
1917                Geburt des Sohnes Horst
 
1918/19           Augenzeuge der revolutionären Ereignisse in München, als Folge der nach einem Matrosenaufstand von Kiel ausgegangenen Revolution, die das Ende des Kaiserreiches und den Beginn der Weimarer Republik einleitete
 
1920                Erste Gesamtausstellung bei dem Avantgarde-Kunsthändler Goltz in München
 
1921                Geburt der Tochter Marianne
 
1924                Ehmsen lernt seine spätere Lebensgefährtin, die Malerin Lis Bertram, geb. Conradi kennen
 
1925                Verschiedene „Irrenhausarbeiten“ in der Ausstellung „Das Gesicht der Zeit“ im Wiener Künstlerhaus
1926                Beteiligung an verschiedenen Ausstellungen in Wiesbaden, im Kölnischen Kunstverein, in Kiel, Mannheim, Dresden; Einzelausstellung in der Frankfurter Galerie Goldschmidt. Verschiedene Museen und Sammler kaufen graphische Arbeiten
 
1927                Verschiedene Ausstellungen, u. a. in der Berliner Kunstkammer Wasservogel. Der Quint-Zyklus wird in verschiedenen Ausstellungen gezeigt
 
1928                Aus Verkäufen von Arbeiten in Berlin wird ein mehrmonatiger Studienaufenthalt in Südfrankreich finanziert, Bei der Teilnahme an der großen Berliner Kunstausstellung im Landesausstellungsgebäude wird Ehmsen als Mitglied der „Novembergruppe“ bezeichnet. Weitere Ausstellungen
 
1929                Trennung von seiner Frau Hermine, die mit den Kindern Horst und Marianne nach Wien übersiedelt. Übersiedlung von München nach Berlin. Adolf Behne reproduziert die „Erschießung 1919“ im „Neuen Frankfurt“ und das „Selbstbildnis am Strand“ in „Kunst der Zeit“. Mehrere Ausstellungen, u. a. an der Berliner Sezession
 
1930                Durch Vermittlung des Preußischen Ministeriums für Kunst und Wissenschaft ist Ehmsen Gast der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom, zusammen mit Georg Schrimpf und Carl Schmidt-Rottluff. Diverse Ausstellungen, u. a. mit Otto Dix, Georges Grosz und John Heartfield in „Sozialistische Kunst heute“ und wiederum bei Wasservogel
 
1932                Nach Ankauf diverser Bilder durch sowjetische Museen neunmonatige Reise durch die Sowjetunion. Große Ausstellung seiner Werke in Moskau
 
1933                Durch Vermittlung des Kieler Malers Peter Drömmer wird Ehmsen Mitarbeiter des von den Nazis diffamierten Hugo Junkers. Festnahme durch die Gestapo mit zweimonatiger Gefangenschaft im Columbiahaus in Berlin. Danach fünfjährige Überwachung
 
1934                Ehmsens Werke werden aus 15 deutschen Museen entfernt. Er wird für „wehrunwürdig“ erklärt.
 
1935–1937      Durch Beziehungen seines Galeristen Flechtheim (S.XXX) erhält Heinrich Ehmsen Aufträge zur Dekoration von Flugstützpunkten und Kasernen.
 
1937                Ausstellung „Entartete Kunst“, auf der auch Ehmsen vertreten ist
 
1939                In den Kriegsjahren wird nur an Mitglieder der Reichskulturkammer Malermaterial ausgegeben. Ehmsen stellt einen Antrag auf Aufnahme, der angenommen wird.
 
1940–1942      Als Mitglied der Propaganda-Staffel Aufenthalt in Paris, wo er zahlreichen seiner französischen Künstlerkollegen helfen kann
 
1942                Ehmsen wird als frankophil und unzuverlässig klassifiziert und als Kriegsmaler an die Ostfront versetzt.
 
1944                Rückkehr nach Berlin
 
1945                Ehmsens Atelier in Berlin brennt nach einem Bombenangriff aus. Im September als stellvertretender Direktor Carl Hofers Mitglied der Hochschule für bildende Künste. Leiter einer Meisterklasse
 
1947    Neugründung des deutschen Künstlerbundes gemeinsam mit Hofer, Pechstein, Schmidt-Rottluf
 
1949 Gründung der „Berliner neuen Gruppe“, Mitglieder u. a. Hofer, Pechstein, Ehmsen, Seitz, Sintenis. Ehmsen unterschreibt auf einem von Picasso und Aragon organisierten Friedenskongress in Paris das Friedensmanifest, ebenso Hofer und Seitz. Nach Unterstützungs- und Diffamierungskampagnen wird Ehmsen aufgrund seiner Weigerung, seine Unterschrift zu widerrufen, Ende 1949 aus der Hochschule für Bildende Künste entlassen
 
1950 Gründung der Akademie der Künste in Ostberlin. Neben Brecht, Arnold Zweig, Anna Seghers, Hanns Eisler u. a. wird Ehmsen als Gründungsmitglied berufen. Meisterklasse für Malerei
 
1951 Ausstellung in der Deutschen Akademie der Künste
 
1956 Reise nach Vietnam
 
1957 Ausstellung in der Nationalgalerie anlässlich seines 70. Geburtstages
 
06.05.1964 Heinrich Ehmsen stirbt